Einen Partikelfilter professionell reinigen
Nach etwa 120.000 Kilometers ist bei den meisten Fahrzeugmodellen der Rußpartikelfilter voller Ablagerungen. Zumeist bieten Werkstätten einen Austausch des Filters an. Wer den Partikelfilter jedoch reinigen lässt, kann viel Geld sparen.
Seit 2006 müssen im Zuge geltender EU-Gesetzgebung alle Neufahrzeuge mit einem Dieselpartikelfilter (auch Rußpartikelfilter, Partikelfilter, DPF, RPF) ausgerüstet werden. Dieser reduziert den Schadstoffausstoß, indem er die Rußpartikel aus dem Fahrzeug-Abgas extrahiert. Die abgelagerten Partikel können dabei eine widerstandsfähige Schicht bilden (der sogenannte „Filterkuchen“). Zwar wird diese Schicht bei Erreichen einer Mindesttemperatur im Abgassystem wieder verbrannt (Filterregeneration), hierbei jedoch entstehen Verbrennungsrückstände (Asche). Diese können zur Verstopfung des Filtersystems führen. In solch einem Fall wird es erforderlich, den Partikelfilter zu reinigen oder gar auszutauschen.
Wie erkenne ich, dass der Partikelfilter voll ist?
Im Fall moderner Pkw dauert es recht lange (zumeist mindestens 120.000 Kilometer Fahrstrecke), bis der Partikelfilter zugesetzt ist. Informiert wird der Fahrer via Bordcomputer oder Warnlampe, dass der Filter gereinigt werden muss. Zudem gibt es verschiedene Anzeichen, an welchen der Autofahrer einen verstopften Dieselpartikelfilter erkennen kann:
- zunehmendes Ruckeln des Fahrzeugs während der Fahrt
- Startschwierigkeiten
- Leistungseinbußen (Fahrzeug „zieht“ nicht mehr richtig)
- Motor schaltet sich ab und lässt sich nicht mehr starten
Dieselpartikelfilter reinigen: Eine Aufgabe für den Profi
Für die Reinigung des Dieselpartikelfilters müssen folgende Arbeitsschritte ausgeführt werden:
- Partikelfilter ausbauen
- Filter im Brennofen erhitzen und wieder abkühlen, damit sich die Ascherückstände lösen (thermisch-mechanisches Reinigungsverfahren)
- gelöste Rückstände mittels Spülungen oder Druckluft entfernen
- Montage des Partikelfilters
- Motorsteuerung neu einstellen
Eine solche Reinigung ist Aufgabe des Fachmanns. Zwar werden im Handel auch Sets angeboten, die eine eigenhändige chemische Reinigung ermöglichen sollen, das Resultat jedoch ist mit der professionellen Partikelfilterreinigung nicht vergleichbar. Im Ergebnis setzt sich der Filter erneut zu – und zwar mit hoher Wahrscheinlichkeit schon nach kurzer Zeit.
Auch vom Kauf günstiger Filter von No-Name-Herstellern, die schon für wenige hundert Euro angeboten werden, ist abzuraten. Denn häufig erkennt die Fahrzeugelektronik die Systeme nicht richtig. Infolgedessen wird die Filterregeneration nicht regelmäßig durchgeführt und der Ruß nicht vollständig verbrannt. Das Ergebnis: Nach 20.000 Kilometers ist das Filtersystem erneut verstopft und muss schon wieder ersetzt werden.
Muss ich auch einen nachgerüsteten Partikelfilter reinigen lassen?
Wer einen nachgerüsteten Dieselpartikelfilter besitzt, muss sich um einen Austausch oder eine Reinigung keine Sorgen machen. Denn die Nachrüstsysteme sind so konstruiert, dass sie sich nicht vollständig zusetzen können. Dafür allerdings ist auch ihr Wirkungsgrad wesentlich schlechter: Während werkseitig verbaute Partikelfilter (geschlossene Systeme) zumeist mehr als 90 Prozent der Schmutzpartikel aus dem Abgas filtern, beträgt dieser Wert bei Nachrüstfiltern (offene Systeme) zumeist nur etwa 30 bis 40 Prozent.
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