Der richtige Kindersitz für jedes Alter: So finden Sie das passende Modell für Ihr Kind

Ab wann sitzen Kleinkinder in einem Kindersitz besser als in einer Babyschale? Wie lange sind Kindersitze überhaupt Vorschrift? Und wie sieht’s aus mit einer Sitzerhöhung – für welches Alter eignet sie sich? Hier finden Sie Antworten auf alle Fragen rund um Kindersitze & Co.

Babys und Kleinkinder brauchen zum Autofahren eine Babyschale. Sind die Kinder schon etwas größer und können aufrecht sitzen, steigen sie um in einen Kindersitz. Hier müssen meist mehrere Modelle angeschafft werden – schließlich wachsen die Kleinen schnell. Für die letzten Jahre kann eine Sitzerhöhung verwendet werden, bis das Kind groß genug ist, um allein durch die Gurte gesichert zu werden.

Doch auch innerhalb der einzelnen Kategorien sind junge Eltern mit einer schier unübersichtlichen Zahl verschiedenster Modelle, Größen und Konzepte konfrontiert. Unser Leitfaden hilft Ihnen, sich hier zurechtzufinden und den richtigen Sitz für Ihr Kind zu wählen. Denn eines ist sicher: Nur der passende Sitz gibt Ihrem Kind den gewünschten Halt und Schutz beim Autofahren.

Kindersitze: Gesetze und Vorschriften

Die gesetzlichen Vorschriften sind klar: Bis zum Alter von zwölf Jahren oder bis zum Erreichen einer Körpergröße von 1,50 Meter dürfen Kinder nur in einem geeigneten Kindersitz Auto fahren. Das heißt: Wer zum Beispiel mit elf schon 1,50 Meter oder größer ist, kann auf den Kindersitz verzichten.

Kinder, die mit zwölf oder älter noch nicht diese Mindestgröße erreicht haben, dürfen ebenfalls ohne Sitz fahren. Sinnvoll ist es jedoch, eine Sitzerhöhung beizubehalten – denn erst ab einer Größe von 150 cm können die Gurte so am Körper entlang geführt werden, dass sie wirklich sicheren Halt geben.

Gewichtstabelle für Kindersitze

Entscheidend bei der Wahl des richtigen Modells ist also weniger das Alter als Größe und Gewicht des Kindes. Gewichtstabellen wie die folgende helfen, sich in den verschiedenen Kategorien zurechtzufinden: Ermitteln Sie anhand der Tabelle, in welche Normgruppe Ihr Kind fällt – darüber gibt in erster Linie das Gewicht, ferner die Größe des Kindes Auskunft. Dann können Sie gezielt nach einem passenden Sitz suchen.

Die zweite große Kategorie der mitwachsenden Sitze lässt sich durch modulare Veränderungen an die zunehmende Größe des Kindes anpassen. In manchen Fällen läuft diese Lösung jedoch auf einen schlechten Kompromiss heraus.

Zuverlässige Auskunft über Qualität und Sicherheit aktueller Kindersitzmodelle erhalten Sie in den Berichten zu Produkttests. Konsultieren Sie also unbedingt vor dem Kauf die neuesten Testergebnisse!

Selbstverständlich sollte der Kindersitz dem Mindeststandard aktueller EU-Prüfnormen entsprechen. Achten Sie daher insbesondere bei gebrauchten Sitzen auf das Prüfsiegel ECE R-44/03, ECE R 44/04 oder höher. Grundsätzlich ist von gebrauchten Sitzen jedoch eher abzuraten: Selbst hochwertige Produkte mit ursprünglich guten Testergebnissen können durch Unfälle ihren Sicherheitsstandard verlieren.

Als besonders sicher gelten Isofix-Kindersitze. Sie sind nicht nur viel stabiler im Auto verankert, durch die einfache Bedienung werden zudem Anwendungsfehler mehr oder minder ausgeschlossen – damit fällt eine Hauptursache für schwere Unfall-Verletzungen trotz Kindersitz weg.

Ab wann kann der Kindersitz die Babyschale ablösen?

Ab einem Gewicht von 9 kg dürfen Kleinkinder von der Babyschale in den Kindersitz wechseln. Spätestens wenn sie größer als 75 cm sind, ist es an der Zeit umzusteigen.

Reboard-Kindersitze werden, wie Babyschalen, entgegen der Fahrtrichtung im Auto installiert. Da die meisten Zusammenstöße frontal passieren, ist das Kleinkind so besser geschützt. Die Rückenlehne gibt besonderen Halt, da der zarte Rücken den schweren Kopf noch nicht allein stabil halten kann. Zudem verteilt sie die Energie des Aufpralls gleichmäßig über die gesamte Körperrückseite.

Ab wann kann eine Sitzerhöhung verwendet werden?

Spätestens bei einem Körpergewicht von 25 kg und einer Größe von ca. 1,25 Meter sind die Nachwuchs-Mitfahrer dem Kindersitz endgültig entwachsen. Gesetzlich zulässig ist eine Sitzerhöhung sogar bereits ab einem Gewicht von 15 kg, also ungefähr im Alter von drei oder vier Jahren – ein Kindersitz ist jedoch um Einiges sicherer.

Dringend abzuraten ist von den einfachsten Modellen, die tatsächlich nichts weiter als einen erhöhten Sitz bieten. Sie können bei einem Aufprall oder selbst bei einem scharfen Bremsen schnell verrutschen. Besser sind Sitzerhöher, die zusätzlich über seitliche Führungshörner für die Sicherheitsgurte verfügen.

Das höchste Maß an Sicherheit bieten allerdings Sitzerhöhungen mit Rückenlehne. Durch die Sicherheitsgurte wird der Sitz auch hier gehalten und kann nicht verrutschen, zusätzlich bietet die Rückenlehne Schutz bei einem Seitenaufprall.